Ressourcen
Wertvolle Ressourcen stehen für Dich bereit – inklusive NLP-Übungsgruppen, NLP-Bibliothek und NLP-Online-Community.
Lektionen
Audio/Videobeiträge
» Milton-Modell Einführung
» Trance-Induktion 5-4-3-2-1
Erfolgskontrollen
» Testing 01
» Testing 02
» Testing 03
» Testing 04
Milton-Modell
Mit dem Milton®-Modell ist unwiederbringlich die Biographie dieses genialen Menschen verbunden. An dieser Stelle soll sie dir nicht vorenthalten werden. Viel Spaß beim Lesen!
Biographie von Milton Erickson
Milton H. Erickson (1901–1980) war der wahrscheinlich bedeutendste Hypnotiseur des 20. Jahrhunderts. Er benutzte Sprache in einer kunstvoll vagen Weise, sodass die Klienten die Bedeutung annehmen konnten, die für sie am angemessensten war. Er induzierte Trancezustände, machte sie nutzbar, befähigte Menschen, ihre Probleme zu bewältigen und ihre Ressourcen zu entdecken. Seine revolutionären Auffassungen über veränderungswirksame Kommunikation markierten einen Meilenstein in der Entwicklung der modernen Psychotherapie. Viele NLP-Vorannahmen entstammen seiner Arbeit. Er prägte kurzzeittherapeutische Strategien, die später am Mental Research Institute in Palo Alto weiterentwickelt wurden. Lebensschicksal und Therapiestil sind bei ihm untrennbar miteinander verbunden.
1919 schloss Milton Erickson die Highschool ab und erkrankte kurz darauf an Kinderlähmung. Er fiel in ein Koma, und es schien zunächst, als würde er nicht überleben. Nach drei Tagen völliger Bewusstlosigkeit erwachte er – gelähmt und ohne Körperwahrnehmung. Nur mit großer Mühe konnte er sprechen und die Augen leicht bewegen. Die Ärzte sagten, er würde ein Pflegefall bleiben. Doch Erickson begann, die verbliebenen Wahrnehmungen zu trainieren, achtete auf feinste Nuancen und entwickelte eine außergewöhnliche Sensibilität.
Im zweiten Studienjahr kam er mit Hypnose in Berührung und begann sofort, Versuchspersonen zu hypnotisieren. Fasziniert von den Möglichkeiten, erforschte er unterschiedlichste Techniken, um Menschen zu bestimmten Handlungen zu bewegen. Bald berichtete er Ärzten und Professoren über seine Methoden. Während Hull sich für standardisierte Verfahren interessierte, fokussierte sich Erickson auf individualisierte, beziehungsorientierte Ansätze – mit bemerkenswerter Willensstärke und Zivilcourage.
Über verschiedene Forschungsprojekte wurde er leitender Psychiater der Forschungsabteilung des Worchester State Hospital in Massachusetts. Obwohl Hypnoseanwendungen damals verboten waren, betrieb Erickson intensive interne Studien. Später wechselte er in andere Einrichtungen und arbeitete mit tausenden von Patienten.
Nach einem schweren Unfall im Jahr 1947 litt Erickson an chronischen Gelenk- und Muskelschmerzen sowie plötzlichen Zusammenbrüchen. Zudem entwickelte er eine starke Pollenallergie, die ihn zwang, nach Phoenix, Arizona, umzuziehen, wo er eine Privatpraxis eröffnete.
1953 erkrankte Erickson erneut schwer. Nach längerer Diagnosesuche stellte sich heraus, dass er ein zweites Mal an Kinderlähmung erkrankt war – ein medizinisch fast einmaliger Fall. Die Krankheit führte zu zunehmenden Lähmungen und Muskelschwund, mit immer wiederkehrenden Schüben.
1957 gründete er die „American Society of Clinical Hypnosis“ und wurde deren Präsident. Zudem initiierte er die Fachzeitschrift The American Journal of Clinical Hypnosis, die er zehn Jahre lang selbst herausgab.
1969, im Alter von 68 Jahren, beendete er seine Reisetätigkeit und musste wenige Jahre später auch die Arbeit mit Patienten einstellen. Dank der Veröffentlichungen von Jay Haley wurde sein Ansatz international bekannt. In den 1970er-Jahren unterrichtete er zahlreiche Schüler – darunter Richard Bandler und John Grinder, die später das NLP entwickelten.
Gegen Ende seines Lebens war Erickson stark geschwächt und dauerhaft auf den Rollstuhl angewiesen. Trotz heftiger Schmerzen praktizierte er Autohypnose, um seine Beschwerden zu kontrollieren. Bis zu seinem Tod am 25. März 1980 veröffentlichte er über 130 wissenschaftliche Arbeiten und fünf Bücher – ein beeindruckendes Lebenswerk, das ihm den Beinamen „Mr. Hypnosis“ einbrachte.






