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Rapport aufbauen
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Rapport, Pacing und Leading
Die Voraussetzung für jede gut Kommunikation ist Vertrauen. Die meisten Menschen haben wenige gute Strategien, um zu anderen Menschen Sympathie herzustellen. NLP lehrt eine Reihe von sehr wirkungsvollen Methoden, um sich selbst anderen näher zu bringen und eine Brücke zu bauen.
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Inhaltsverzeichnis
Was ist Rapport? Einfach erklärt
Rapport Definition
Rapport bedeutet, Menschen auf ihrem Niveau anzusprechen und deren Sprache zu verwenden, um sie von Gedanken zu überzeugen, die sie nicht verstanden hätten, wären sie in einer anderen Form dargestellt worden.
Rapport ist die Fähigkeit, die Welt eines anderen zu betreten und zu ihm eine Brücke zu bauen. Es ist die Kunst, die Unterstützung und Mitarbeit anderer zu erhalten, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Rapport ist eine Beziehung, die gekennzeichnet ist durch Zustimmung, gleiche Richtung oder Ähnlichkeit. Wenn der Rapport vorhanden ist, dann verschwindet der Widerstand.
Rapport bedeutet, einen tiefen Kontakt zu dem Unbewussten des anderen aufzubauen, mit dem anderen auf eine Wellenlänge zu kommen. Rapport entsteht durch bewusstes oder unbewusstes Angleichen aneinander.
Rapport anwenden
Rapport aufbauen: Pacing und Leading
In zahlreichen Beobachtungen hat man festgestellt, dass Menschen, die sich gerne mögen und einen tiefen Kontakt zueinander haben, sich in ihrem Ausdrucksverhalten aneinander anpassen. Dieses Prinzip lässt sich auch umkehren: Durch Anpassung des Ausdrucksverhaltens an den anderen, kann Rapport zu ihm hergestellt werden.
- Spiegeln bezeichnet körperliches Sich-Anpassen an Haltung, Gestik, Atmung, Mimik, Bewegungen oder Gewichtsverlagerungen, Muskeltonus etc. Hier passt man sich wie ein Spiegel an alles an, was man sehen kann.
- Pacing bedeutet, sich im gesamten visuellen und auditiven Ausdrucksverhalten an den anderen anzupassen. Die andere Person wird da abgeholt, wo sie steht. Ich pace z.B. gerne das Sprechtempo, den Rhythmus, die Tonlage des anderen. In diese Kategorie fällt auch alles, was zum Spiegeln gehört.
- Matching ist noch eine Ebene umfassender und bezeichnet das Sich-Angleichen an Sprachstil (z.B. Repräsentationssysteme) und Muster (z.B. Meta-Programme.
- Leading Nachdem man sich eine Weile dem Partner angeglichen und den Rapport hergestellt hat, kann man dazu übergehen, ihn zu führen (Leading) und dadurch die Richtung der Kommunikation zu verändern. Leading heißt, jemanden auf der Basis von Rapport und im Sinne des Win-Win-Prinzips zu einem bestimmten Ziel oder Ergebnis hinzuführen.
Beim Win-Win-Prinzip basiert eine Konfliktlösung oder das Ergebnis einer Verhandlung darauf, dass beide beteiligten Parteien einen Nutzen davon haben und sich als Gewinner betrachten können. Im Gegensatz zu anderen Strategien, die darauf abzielen, nur für sich den maximalen Nutzen zu erzielen, wird hier auch auf die Interessen des Gegenübers Rücksicht genommen. Das Win-Win-Prinzip ist verbunden mit positivem Denken und ehrlichen Kompromissen. Der Fokus ist auf ein gutes Resultat für beide Seiten gerichtet. Manchmal verlangt es etwas Kreativität, um eine solche Lösung zu finden.
Ich möchte außerdem anregen, das Win-Win-Prinzip um das Win-Win-Win-Prinzip zu erweitern. Hier gewinnen nicht nur die beiden beteiligten Parteien sondern auch das größere System, z.B. die Gesellschaft oder Menschheit.
Überkreuz-Spiegeln
Das Überkreuz-Spiegeln ist eine besondere Art des Pacings / Spiegelns: Der Gegenüber wird hier entweder in einem anderen Repräsentationsystem oder mit einer anderen Art von Bewegung gespiegelt. Ein Beispiel: Wenn Dein Gesprächspartner auf und ab läuft, dann kannst Du Deine Finger im Rhythmus des Gesprächspartners mit bewegen oder mit dem Oberkörper vor und zurückgehen. Hier noch ein Abgrenzungstipp: Über-Kreuz-Spiegeln heißt nicht, dass Du die Bewegung des rechten Armes Deines Gesprächspartners mit dem linken Bein spiegelst. Das kann ein Beispiel sein, aber nur ein sehr ungewöhnliches. Insgesamt ist das Überkreuz-Spiegeln ist eine sehr effektive Methode, um Rapport herzustellen.
Praxis-Übungen für einen guten Rapport
Übung: Pacing und Leading (Angleichen und Führen)
Zu zweit: A und B, ca. 5-10 Minuten
- A macht Bewegungen mit dem ganzen Körper, B gleicht sich an.
- Nach einer Weile geht B sanft zum Führen über. A gleicht sich an.
- Weitere sanfte Wechsel in Pacing und Leading, so dass ein „Tanz“ entsteht.
Diese Körperbewegungen können beliebig durch eine der folgenden Rapport bildenden Verhaltensweisen ersetzt werden:
- Atemrhythmus
- Körperhaltung, kleinere Körperbewegungen (Gestik)
- Minimalbewegungen (z.B. Stirnrunzeln, Fußwippen, etc.)
- Lautstärke der Stimme, Sprechtempo
- Sprachmuster und Schlüsselworte
- Lidschlag
Nach einiger Übung könnt ihr dazu übergehen, zwei und mehr dieser Verhaltensweisen zu pacen bzw. zu leaden. A und B können auch unterschiedliche Verhaltensweisen pacen und leaden.
Übt auch das sog. "Über-Kreuz-Spiegeln", z.B.: spiegelt den Atem durch Bewegungen eines Beins, den Lidschlag mit einer Fingerbewegung, überkreuzte Arme durch übergeschlagene Beine, Sprechrhythmus durch Kopfbewegungen etc.
Übung: Matchen und Missmatchen
zu dritt: A, B und C, ca. 10 Minuten, dann Wechsel der Rollen
- A erzählt etwas aus dem Leben Gegriffenes (z.B.: Urlaubserlebnis, über die Arbeit, über Kunst, Kultur, etc.)
- B hört zu und pacet (spiegelt) A in mindestens drei Verhaltensweisen (z.B.: Körperhaltung, Atemrhythmus und Sprechgeschwindigkeit (ggf. Überkreuzspiegeln))
- Nach einigen Minuten bricht B den Rapport durch entsprechende Veränderung der bisher gespiegelten Verhaltensweisen.
- Nach ein paar weiteren Minuten geht B wieder zum Pacing über.
- C notiert die bei den Wechseln auftretenden Veränderungen.
- A und B tauschen sich über die Veränderungen ihres inneren Erlebens durch die Wechsel aus.
- C berichtet über seine/ihre Beobachtungen (sinnesspezifisch: was habt Ihr gesehen und gehört!)
Nach einiger Übung könnt Ihr dazu übergehen, zwei oder mehr dieser Verhaltensweisen zu pacen bzw. zu leaden. A und B können auch unterschiedliche Verhaltensweisen pacen und leaden.
Übung: Pacing von Aussagen
Erinnere Dich an eine Situation, die für Dich typisch ist und in der Du mit anderen Menschen kommunizierst.
- A. Sinnliche Wahrnehmung
Zähle drei Dinge auf, die Du in der vorgestellten Situation wahrnehmen kannst. Was siehst, hörst und/oder fühlst Du?
Flechte diese Wahrnehmungen in ein Gespräch ein. - B. Allgemeinplätze
Zähle drei Allgemeinplätze oder Tatsachen auf, die in dieser vorgestellten Situation zutreffen. Flechte diese in ein Gespräch ein.
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